Kunde und Dienstleister in einem Boot

Warum die Industrie 4.0 eine Logistik 4.0 benötigt

Wer einen effizienten Warenfluss in der Logistik ausgestalten will, der darf sich keinesfalls einem smarten Datenfluss verweigern. Weder Verlader noch Transportunternehmen können das volle Potenzial für leistungsstarke, resiliente Lieferketten entfalten, wenn sie auf die hilfreichen Werkzeuge des Digitalzeitalters verzichten.

Dass Daten als das Öl des zugegebenermaßen noch jungen 21. Jahrhunderts gelten, stellt eine nicht zu knapp verwendete Feststellung unserer Zeit dar. Ähnliches trifft seit jeher für die Aussage zu, die Logistik sei einer der sensibelsten Seismografen für technische, gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen. Insofern kann niemanden verwundern, dass der kontinuierlich steigende Einsatz von Informationstechnik in unserer Branche, sprich die digitale Transformation der Logistik, schon seit ein, zwei Dekaden in jeder Rangliste der Zukunftsthemen sehr weit vorne, wenn nicht sogar an der Spitze, auftaucht. Anforderungen der Verlader und Angebote der Dienstleister müssen sich dabei stets auf Augenhöhe treffen, um eine Win-Win-Situation für Daten- und Warenfluss zu schaffen.

Eine sich in rasantem Tempo verändernde Produktions- und Konsumentenlandschaft sowie neue Rechenschaftspflichten bei Themen wie Nachhaltigkeit und ethisch sauberen Lieferketten fordern von der Logistik eine innovative, leistungsstarke Produktpalette. Dabei die Erwartungen der Verlader ohne jene durch den Digitalisierungsschub verfügbaren Segnungen realisieren zu wollen, käme für viele Anbieter logistischer Services einer Aufgabe der Wettbewerbsfähigkeit gleich. Das gilt für Lager- und Terminalbetreiber ebenso wie für die Transportfirmen der unterschiedlichen Modalitäten – sei es auf dem Luft-, Wasser- oder Landweg. Auch im Straßengüterverkehr, lange ein Hort für die Anwendung von Papier, Bleistift, Telefon und Fax, werden mehr und mehr Informationssilos aufgebrochen, neuartige Schnittstellen zwischen den einzelnen Gliedern einer Lieferkette geschaffen, vernetzen sich die Beteiligten eines Projektes immer engmaschiger.

Die wichtigsten mit digitalen Lösungen assoziierten Pluspunkte lauten unter anderem:

  • ein erhöhtes Transparenzniveau,
  • eine optimierte Lieferqualität,
  • eine gestärkte Resilienz und auch
  • eine verbesserte Attraktivität als Arbeitgeber im Wettlauf um Personal.

 

Wer bessere Daten hat, trifft bessere Entscheidungen

Gilt die erfolgreiche Abwicklung einer Lieferung noch immer als das wichtigste Kriterium im Transportgewerbe, so hängt die präzise Planung und erfolgreiche Umsetzung eines Auftrages von einer Vielzahl von Faktoren ab. Wer diese am besten beherrscht, nicht zuletzt in einem volatiler werdenden Umfeld – wenn an die Pandemie, Kriege und ihre Konsequenzen, Naturkatastrophen und technische Pannen erinnert sein darf – kann sich von seinen Konkurrenten am Markt sichtbar abheben.

Es gibt wenige Bereiche im Leben, in der ein Blindflug als chancenreichste Option für ein positives Resultat angesehen wird. Das trifft selbstredend auch auf die Logistik im Allgemeinen und den Straßengüterverkehr im Speziellen zu. Die beste Datenqualität versetzt die Entscheider an den Schalthebeln von Lieferketten in die Lage, die klügsten Weichenstellungen für die einzelnen Schritte eines Gesamtprozesses vorzunehmen. Routen- und Wetterprognosen, effektiver Personaleinsatz an Start- und Zielort oder die optimale Auslastung der Ladungsträger sind nur einige wenige Beispiele jener Aspekte, deren zielführende Berücksichtigung zu höherer Wertschöpfung führt.

 

Überforderungen vermeiden

Jenseits von Modevokabeln wie Scrum, Disruption, early adopter oder first mover verliert jenes Unternehmen an Traktion, dass beim Umstellen seiner Abläufe die eigenen Beschäftigten nicht mitnimmt und darüber gar nicht so selten deren Unterstützung für Veränderungen verliert. So wichtig, teilweise überlebensnotwendig Entwicklungsimpulse sind, muss die Überforderung der Mitarbeitenden vermieden werden. Eine durchdachte, empathische Heranführung an neu aufgesetzte Prozesse sichert dem Fortschritt den notwendigen Rückhalt in der operativen Arbeit.

Die Digitalisierung mit ihren vielfältigen technischen Möglichkeiten öffnet viele Türen für eine smartere Logistik. Ob und wie durch diese gegangen wird, bleibt eine spannende Aufgabe für alle Mitspieler einzelner Transportvorhaben. Dass eine Industrie 4.0 dafür innovative Lösungsangebote aus der Logistik benötigt, mag aber kaum noch von jemandem bestritten werden.

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